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Die Schweizerische Physikalische Gesellschaft (SPG) ist die nationale Standesvertretung von Physikerinnen und Physikern aus Lehre, Unterricht, Forschung, Entwicklung und Industrie. Die Vielfalt moderner Physikforschung spiegelt sich in zehn Fachsektionen wider.

Bild: ESO

Debatten zur Kulturgeschichte der Physik

Otto Sager
Debatten zur Kulturgeschichte der Physik
Verlag Books on Demand, ISBN-13: 9 783752 850512

Debatten zur Kulturgeschichte der Physik

Das langjährige SPG-Mitglied, der Industriephysiker im Ruhestand, Dr. Otto Sager hat eine flüssig lesbare Abhandlung über die Diskussionskultur in der Physik verfasst. Sein Buch Debatten zur Kulturgeschichte der Physik, von Demokrit zu Dürrenmatt beschreibt in 32 Episoden, dass epochale Fortschritte in der Physik immer von teils heftigen Auseinandersetzungen begleitet wurden. Selbst wenn sich letztlich eine Auffassung dann als Lehrmeinung durchsetzte, blieben die Argumente der Gegenseite in vielen Fällen erhalten und harren einer Neubetrachtung. In 32 fiktiven Debatten wird dieser Aspekt der Physikgeschichte aufgezeigt, wobei der Autor das jeweilige Streitthema mit den Namen zweier illustrer Physikpersönlichkeiten verknüpft.

Das Buch ist in fünf Hauptkapitel gegliedert

  • Physik als Teilgebiet der Philosophie (Beispiel: Die Thomas von Aquin-William von Ockham-Debatte über Realismus oder Nominalismus)
  • Debatten auf dem Weg zur klassischen Physik (Beispiel: Die Boltzmann-Ostwald-Debatte über statistische oder phänomenologische Physik)
  • Debatten zur Physik des 20. Jahrhunderts (Beispiel: Die Pauli-Scherrer-Debatte über theoretische oder experimentelle Physik)
  • Physik als Basis für andere Fachgebiete (Beispiel: Die Millikan-Pauling-Debatte über Physik und Chemie)
  • Physik und Gesellschaft (Beispiel: die Popper-Kuhn-Debatte über Wissenschaftstheorie und Physik)

Der Autor hat kein wissenschaftliches Geschichtsbuch verfasst, sondern zieht sein Wissen aus der gängigen Literatur. Das, was das Buch lesenswert macht, ist, wie er die Sachverhalte auf nur wenigen Seiten feuilletonhaft-elegant erläutert, verknüpft mit den Kurzbiographien der Kombattanten, und so dem Leser ein erfrischendes Déjà-vu Erlebnis beschert.

Bernhard Braunecker

[Veröffentlicht: Oktober 2018]